
Aufklärungsarbeit bei Angehörigen
Ein Ziel unseres Projektes ist die dringend nötige Aufklärungsarbeit darüber, dass Behinderungen bei Menschen einfach vorkommen und keine Schande oder gar ein Fluch sind. Angehörige erleben bei uns einen anderen Umgang mit den beeinträchtigten Frauen als sie es gewohnt sind und werden sich bewusst, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen Förderung brauchen. Sie sehen auch deren Fortschritte, das ermutigt sie und weckt Verständnis für ihr beeinträchtigtes Familienmitglied.
Beispielbericht
Ein Beispiel dafür ist Nasi* (Name geändert. 46 Jahre alt) und ihre Familie.
Nasi leidet an Epilepsie und wird von ihrer Schwägerin zu uns gebracht. Nasi lebt sich schnell bei uns ein und fühlt sich sehr wohl in unserer Wohngruppe. Sie hilft im Haushalt mit, ist fröhlich und tanzt immer wieder ganz ausgelassen. Ihre Schwägerin besucht sie und ist sehr erstaunt darüber wie liebevoll sich unsere Betreuerinnen um Nasi kümmern und wie fröhlich und ausgelassen sie sein kann. Ja – und dass sie sogar mithelfen kann im Haushalt. Die Schwägerin ist tief betroffen und beschämt. Denn zu Hause erfährt Nasi keine Wertschätzung. Nicht einmal neue Kleider werden für sie gekauft. Bei Nasis’ Schwägerin findet nun ein Umdenkprozess statt. Auch die gesamte Verwandtschaft erfährt davon.