Wer wir sind
Wir, Farida (43) und Mike (42), riefen diese Arbeit ins Leben. Wir sind verheiratet, haben zwei Kinder (7 und 9 Jahre alt) und wohnen in Winterthur. Farida stammt aus Kirgistan und Mike ist Schweizer. Faridas Herz schlägt für Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Aufgrund eigener familiärer Erfahrungen weiss sie um die Not dieser Menschen und ihrer Familien in ihrem Land. Deshalb gründeten wir im Jahr 2018 in Bischkek ein Hilfswerk mit dem Ziel, beeinträchtigten Erwachsenen in Kirgistan einen menschenwürdigen Lern – und Lebensraum zu schaffen.

Persönliche Motivation
Faridas Schwester Sijada, leidet unter Epilepsie. Dass diese Diagnose hinter Sijadas wiederkehrenden schweren Anfällen steckte, erfuhr die Familie erst Jahre, fast Jahrzehnte später. Die Ärzte konnten dem kleinen Mädchen damals nicht helfen, als es im Alter von 7 Jahren den ersten epileptischen Anfall hatte. Die Menschen im Umfeld der Familie gaben den Rat, Sijada zu Mullahs (islamische Geistliche) oder zu Heilern zu bringen. Denn man ging davon aus, dass es sich hier um eine teuflische Besessenheit handeln musste. Es waren schwere Jahre für Sijada und ihre Eltern. Sijada litt unter den Anfällen, erfuhr keinerlei Förderung, entwickelte sich nicht weiter und lebte sozial isoliert. Ihre Eltern waren emotional und physisch total erschöpft und hatten durch die unzähligen Behandlungen viel Geld verloren.
Jahre später, als Sijada schon längst das Erwachsenenalter erreicht hatte, wurde die Erkrankung durch private Ärzte erkannt und konnte endlich behandelt werden. Sijada wurde nun medikamentös eingestellt. Doch ihre Integration in die Gesellschaft erschien zunächst unmöglich. Denn in Kirgistan gibt es keine Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Doch Sijada schaffte es und kann heute selbständig leben.
Ihre Geschichte ist eine von vielen in Kirgistan.
Doch viele Menschen mit Beeinträchtigungen, die in Kirgistan leben schaffen diesen Schritt nicht. Sie brauchen mehr Unterstützung, Förderung und Einrichtungen, in denen sie diese erfahren.
Deshalb setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein, dass auch in Kirgistan solche Orte entstehen.

Ziele und Vision des Hilfswerks
Hoffnung vermitteln und Perspektiven entwickeln
In unserer Einrichtung sollen Menschen mit Beeinträchtigungen ein Klima der Annahme und Wärme vorfinden, welches ihnen einen Schutzraum bietet, indem sie ihren Wert erkennen können, Hoffnung finden und Perspektiven entwickeln.
Selbstwertgefühl stärken
Die Selbstkompetenz beeinträchtigter Menschen soll durch gezielte Förderung gesteigert werden, es sollen Fähigkeiten entwickelt und eine grössere Selbständigkeit im alltäglichen Leben erzielt werden.
Frauen aus entlegenen Regionen
Von unserer Arbeit profitieren sollen insbesondere auch jene Frauen, die aus weit entlegenen Regionen stammen, mit nur schlechtem Zugang zu sonstigen Hilfsmöglichkeiten.
Angehörige von Menschen mit Beeinträchtigungen entlasten
Durch unsere Arbeit sollen Angehörige von Menschen mit Beeinträchtigungen entlastet werden.
Sensibilisierung der Gesellschaft
Durch unsere Arbeit soll eine Sensibilisierung der kirgisischen Gesellschaft in Bezug auf die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen stattfinden. Des Weiteren soll deren gesellschaftliche Akzeptanz erhöht werden (Aufklärungsarbeit).
Selbsthilfegruppen
Es sollen in Zukunft Selbsthilfegruppen von Betroffenen und Angehörigen entstehen.